Am Donnerstag, den 11. September, lädt das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu einem besonderen Open-Air-Filmabend ein. Gezeigt wird der Spielfilm Made in Bangladesh, eingebettet in ein Programm, das sich mit globalen Fragen der Textilindustrie beschäftigt. Die Veranstaltung ist kostenfrei und Teil der Ausstellung Stoffgeschichten – Über global bewegte Materialien, die seit dem 29. August in der Villa Metzler zu sehen ist und dort noch bis Sonntag, den 21. September, läuft.
Der Abend beginnt in der Villa Metzler. Zwischen 18 und 19 Uhr können Besucherinnen und Besucher an einer Führung durch die Ausstellung teilnehmen. Anschließend findet von 19 bis 20 Uhr der Workshop Stitch&Patch statt. Dabei werden Stoffreste, Bügelfolie und Handstickerei genutzt, um textile Flicken zu gestalten, die sich wie Collagen auf Kleidungsstücke oder andere Textilien übertragen lassen. Teilnehmende werden gebeten, eigene Stoffstücke oder Kleidungsstücke mitzubringen; auch Garn, Nadeln und Stoffreste sind willkommen.
Ab 20.30 Uhr geht es im Hof des Museums weiter. Dort gibt Sabine Kaldonek, Bereichsleiterin beim Verein Femnet, einen Einblick in die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen im Globalen Süden. Daran schließt sich eine Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit in der Textilbranche unter dem Titel Warum ist fair so schwer? an. Neben Kaldonek nehmen Ursula Artmann von der Weltladen Betreibergesellschaft, Anne Bartens von Lust auf besser leben sowie Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff teil. Moderiert wird das Gespräch von Daniela Cappelluti von der Koordinierungsstelle Fairtrade der Stadt Frankfurt.
Ab 21 Uhr folgt die Filmvorführung von Made in Bangladesh – eine Textilarbeiterin kämpft für ihre Rechte. Der Film läuft in Bengali mit deutschen und englischen Untertiteln und endet gegen 23.30 Uhr. Besucherinnen und Besucher können eigene Sitzgelegenheiten sowie Getränke und Speisen mitbringen. Sollte es anhaltend regnen, muss die Veranstaltung entfallen.
Der Film erzählt die Geschichte von Shimu, einer jungen Näherin aus Dhaka. Ihr Alltag ist geprägt von niedrigen Löhnen, unbezahlten Überstunden, Diskriminierung, fehlender sozialer Absicherung und unsicheren Arbeitsbedingungen. Nachdem eine Kollegin bei einem Fabrikbrand ums Leben kommt, beginnt Shimu, sich zu wehren. Gemeinsam mit Mitstreiterinnen und der Unterstützung einer NGO gelingt es ihr, eine Gewerkschaft zu gründen.
Die Regisseurin und Drehbuchautorin Rubaiyat Hossain zeichnet das Porträt einer Frau, die sich trotz großer Widerstände für ihre Rechte einsetzt – sowohl im Arbeitsumfeld als auch privat. Hossain bringt ihre eigene Erfahrung aus der Arbeit in einer Frauenrechts-NGO in Bangladesch ein, was die Authentizität des Films verstärkt. Neben der eindringlichen Handlung bietet der Film auch atmosphärische Einblicke in das Leben in Dhaka: das bunte Straßenbild, die Tänze der jungen Frauen in farbenprächtigen Saris und die Kontraste zwischen Alltag und Aufbruch. Zudem erinnert der Film an den Einsturz der Rana Plaza-Fabrik im Jahr 2013, bei dem mehr als tausend Menschen ihr Leben verloren.
Organisiert wird der Abend im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) durch die Außenstelle Mainz von Engagement Global. Kooperationspartner sind Lust auf besser Leben, Fashion Revolution Frankfurt und die Koordinierungsstelle Fairtrade Frankfurt. Unterstützung leisten die Villa Metzler und das Museum Angewandte Kunst.
Weitere Informationen zur Ausstellung sind auf engagement-global.de/de/stoffgeschichten abrufbar.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Frankfurt/Veröffentlicht am 29.08.2025