Die Begriffe „Baumaterial“ oder „Baustoff“ dürfte jeder schon einmal gehört haben. Damit bezeichnet man jenes Material, das für Bauzwecke verwendet wird. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen natürlichen und künstlichen bzw. synthetischen Baustoffen. Viele natürlich vorkommende Stoffe wie Ton, Steine, Sand und Holz und sogar Zweige und Blätter wurden bereits vor Jahrtausenden für den Bau von Gebäuden verwendet. Heute sind die meisten Baustoffe synthetischer Natur oder werden aus natürlichen Materialien durch Weiterverarbeitung hergestellt.
Die Herstellung von Baustoffen ist in vielen Ländern eine etablierte Industrie. Die einzelnen Materialien finden in den verschiedensten Fachbereichen Anwendung, beispielsweise im Maurerhandwerk, in der Zimmerei, für Isolierungen sowie im Sanitärbereich. Baustoffe bilden die Grundlage für die meisten menschlichen Lebensräume und -strukturen.
Fachlich unterscheidet man zwischen sogenannten Hauptbaustoffen und Nebenbaustoffen. Worum es sich dabei handelt und wie sich die beiden Gruppen unterscheiden, wollen wir uns hier etwas genauer anschauen.
Was sind Hauptbaustoffe?
Unter Hauptbaustoffen versteht man Materialien, die im Bauwesen in besonders großem Umfang eingesetzt werden und die damit für alle grundlegenden Funktionen eines Bauwerks sorgen. Hierzu zählen mineralische Baustoffe wie Beton, Mörtel, Ziegel und Naturstein, aber auch metallische Werkstoffe wie Stahl und natürlich Holz – als nachwachsender Rohstoff das älteste Baumaterial überhaupt.
Diese sogenannten Hauptbaustoffe bilden das tragende Gerüst eines jeden Gebäudes. Sie sorgen für Stabilität und Langlebigkeit und bestimmen somit maßgeblich die bautechnischen Eigenschaften. Welche Hauptbaustoffe gewählt werden, hängt von verschiedenen Anforderungen ab, u. a. Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit und Wirtschaftlichkeit. So eignet sich Holz als Dacheindeckung eher schlecht. Metall dagegen, etwa als Kupfer- oder Trapezbleche, erfüllt hier die Anforderungen an Witterungsbeständigkeit und Tragfähigkeit deutlich besser.
Was sind Nebenbaustoffe?
Neben den Hauptbaustoffen gibt es eine ganze Reihe von Hilfsmitteln, die als Nebenbaustoffe oder Bauprodukte bezeichnet werden. Nachfolgend wollen wir die wichtigsten Produktkategorien mit jeweils einem Beispiel etwas näher vorstellen:
Reinigungs- & Pflegemittel
Für vielfältige Einsatzzwecke eigenen sich Reinigungs- und Pflegemittel. Eines der bekanntesten Mittel aus diesem Bereich ist Ballistol, eine Kurzform für „Ballistisches Öl“. Hierbei handelt es sich um eine mineralölbasierte Chemikalie, die ursprünglich zum Reinigen, Schmieren und Schützen von Schusswaffen gedacht war, heute aber auch in vielen anderen Bereichen zum Einsatz kommt. Das Produkt stammt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und wurde in Deutschland entwickelt, nachdem im Militärbereich ein „Rundum-Öl“ für die Reinigung und Pflege von Gewehren und der kompletten Ausrüstung gefordert wurde.
Aber auch andere Produkte aus diesem Bereich werden als Nebenbaustoffe eingeordnet, etwa Chemikalien zur Entfernung von Baurückständen, wie Putz, Farben und Lacken, Dämmmaterialien usw.
Klebe- & Dichtmittel
Klebe- und Dichtmittel werden einerseits zum kurzfristigen oder dauerhaften Fixieren von Bauteilen genutzt, andererseits zur Oberflächenbehandlung und als Dichtstoff. Ein sehr bekannter Vertreter dieser Art ist Loctite. Der gleichnamige deutsch-amerikanische Hersteller bietet mittlerweile ein ganzes Sortiment von Klebstoffen, Dichtmitteln und Mitteln zur Oberflächenbehandlungen, das Acryl-, Anaerob-, Cyanacrylat-, Epoxid-, Hotmelt-, Silikon-, Urethan- und UV-/Lichthärtungstechnologien umfasst. Loctite-Produkte werden weltweit vertrieben und finden in einer Vielzahl von Industrie- und Hobbyanwendungen ihren Einsatz.
Schmiermittel
Schmiermittel werden benötigt, um bei sich bewegenden Teilen Verschleiß zu verhindern, genauer gesagt, zu reduzieren. Außerdem schützen Sie Bauteile – insbesondere Oberflächen – vor Korrosion und anderen unerwünschten Einflüssen.
Das bekannteste Schmiermittel auf dem Markt ist WD-40, ein eindringendes Öl- und Wasserdispersionsspray. Das Spray wird von der gleichnamigen Firma mit Sitz in San Diego, Kalifornien, hergestellt. Der Langzeitwirkstoff ist ein nichtflüchtiges, viskoses Öl, das auf der Oberfläche, auf die es aufgetragen wird, verbleibt und Schmierung sowie Schutz vor Feuchtigkeit bietet. Dieses Öl wird mit einem flüchtigen Kohlenwasserstoff verdünnt, um eine niedrigviskose Flüssigkeit herzustellen, die aerosoliert werden kann, um in kleinste Spalten einzudringen. Der flüchtige Kohlenwasserstoff verdampft dann und hinterlässt das Öl. Ein Treibmittel (ursprünglich ein niedermolekularer Kohlenwasserstoff, heute Kohlendioxid) erzeugt Druck in der Dose, um die Flüssigkeit vor dem Verdampfen durch die Düse der Dose zu drücken. Das Produkt wird auch in großen Mengen als Flüssigkeit an Industrieunternehmen verkauft.










