Viele wissen nicht, dass in ihrem Mund ein großer Wert schlummert. Ein kleines Golddepot sozusagen, das sogenannte Zahngold. Dabei handelt es sich um spezielle Dentallegierungen, die in den meisten Fällen aus Gold, teilweise aber auch aus Silber, Platin oder Palladium bestehen können. Diese Legierungen kommen beispielsweise bei Teil- und Ganzimplantaten wie Kronen, Brücken etc. zum Einsatz. Dabei muss man das blanke Gold heute nicht mehr zwangsläufig im Mund sehen, da die meisten Implantate zur optischen Aufwertung mit einer dünnen Schicht aus (zahnweißem) Keramik verblendet werden. Es kommen heute also immer noch große Mengen an Zahngold zum Einsatz, auch wenn man dies nicht mehr auf den ersten Blick sieht.
Die Herstellung der Implantate erfolgt auf traditionelle Art und Weise. Zunächst werden Gipsabdrücke der betroffenen Stellen am Patienten genommen, anschließend fertigt der Zahnarzt bzw. ein Dentallabor daraus die gewünschten Modelle. Diese können gegossen oder gefräst werden.
Obwohl heute die Möglichkeit besteht, Zahnimplantate auch völlig ohne Verwendung von Gold anzufertigen (zum Beispiel aus Vollkeramik oder Zirkon), halten viele Zahnärzte Gold immer noch für das beste Material für diesen Einsatzzweck. Kein Wunder: Ein gut gearbeitetes Implantat aus diesem Edelmetall hält in der Regel für mehrere Jahrzehnte.
Recycling von Zahngold
Rund ein Drittel des weltweiten Bedarfes an Gold wird heute ausschließlich aus Recycling gedeckt. Dieses Gold kommt also nicht aus den Goldminen neu in den Wirtschaftskreislauf, sondern wird durch Einschmelzen von Zahngold, Schmuck, Goldmünzen, Elektronikschrott usw. zurückgewonnen. Gerade im Bereich der Edelmetalle macht das Recycling besonders viel Sinn, da der Aufwand, die entsprechenden Erze zu fördern und anschließend mittels komplizierter chemischer oder thermischer Verfahren das reine Metall herauszulösen, deutlich höher ist, als das Wiederaufbereiten bereits vorhandener Ressourcen. Für den Verbraucher wird sich insbesondere das Recycling von Zahngold aber hauptsächlich dahingehend lohnen, dass hierfür eine nicht unerhebliche Vergütung anfällt.
Verkauf von Zahngold
Beim Wechsel von Kronen, Brücken und anderen Implantaten ist der Zahnarzt verpflichtet, dem Patienten das alte Zahngold mit nach Hause zu geben. Dieser kann dann selbst überlegen, was er mit dem Gold anfangen möchte. Verkaufen ist dabei eine interessante Option, schließlich ist Gold überall in der Welt immer gefragt.
Der Zahngoldverkauf in der Praxis
Zunächst muss das Gewicht des reinen Goldes bestimmt werden. Dies resultiert daraus, dass die meisten Implantate nicht komplett aus Gold bestehen, sondern Anteile anderer Materialien wie Keramik etc. beinhalten. Der Ankäufer sollte daher über eine Möglichkeit verfügen, den Goldgehalt entsprechend zu analysieren. Ist diese Analyse erfolgt, wird der Wert des Zahngoldes zum einen nach dem Gewicht des Metallanteils, zum anderen nach der verwendeten Legierung bestimmt.
Verfügt der Ankäufer nicht über die Möglichkeit einer Analyse des Zahngoldes, wird er zur Preisbestimmung einen Durchschnittswert zugrunde legen, von dem dann aber noch ein Risikoabschlag abgezogen wird. Vorsicht: Hier bekommt man unter Umständen weit weniger für sein Zahngold, als dieses eigentlich wert ist. Sollte der Ankäufer also pauschale Preisangaben pro Gramm machen oder zunächst nachfragen, welchen Preis man sich denn für das Zahngold vorgestellt hat, ist dies höchstwahrscheinlich ein Anzeichen für Preise, die auf dem Durchschnittswert basieren.
Der Verkauf des Zahngoldes kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Zahlreiche Ankäufer bieten den Versand per Post an, allerdings sind dabei nur Sendungen bis zu einem gewissen Warenwert versichert.
Fazit
Letztlich wird deutlich, dass Zahngold weit mehr ist als ein „Überbleibsel“ aus früheren Behandlungen. In vielen Kronen, Brücken und anderen Arbeiten stecken hochwertige Dentallegierungen, die häufig Gold enthalten und je nach Mischung auch Silber, Platin oder Palladium. Durch Keramikverblendungen ist dieses Edelmetall heute oft kaum noch sichtbar, dennoch werden weiterhin beträchtliche Mengen verarbeitet – und damit liegt in ausgetauschtem Zahnersatz nicht selten ein echter Materialwert.
Gleichzeitig zeigt das Thema Recycling, wie sinnvoll der Kreislaufgedanke bei Edelmetallen ist. Ein erheblicher Teil des weltweiten Goldbedarfs wird über Wiederaufbereitung gedeckt, weil das Zurückgewinnen aus bereits vorhandenen Materialien in vielen Fällen weniger aufwendig ist als der Abbau und die Aufbereitung aus Erzen. Zahngold reiht sich hier in eine ganze Palette von Recyclingquellen ein – ähnlich wie Schmuck, Münzen oder Elektronik – und kann so erneut in den Wirtschaftskreislauf gelangen.
Beim Verkauf kommt es vor allem auf Transparenz und eine saubere Wertermittlung an. Entscheidend ist nicht nur das Gesamtgewicht, sondern der tatsächliche Edelmetallanteil und die konkrete Legierung. Da viele Stücke zusätzlich Keramik oder andere Bestandteile enthalten, braucht es eine Analyse, um den Goldgehalt verlässlich zu bestimmen. Fehlt diese Möglichkeit, wird häufig mit pauschalen Durchschnittswerten gearbeitet, die aus Sicht des Ankäufers zwar bequem sind, aber oft mit Abschlägen einhergehen und dadurch den Auszahlungsbetrag spürbar drücken können. Pauschale Grammpreise ohne Prüfung oder Fragen nach einer „Preisvorstellung“ sind daher typische Warnsignale für wenig faire Bewertungen.
Auch der Verkaufsweg selbst verdient Aufmerksamkeit: Ob vor Ort oder per Versand – wichtig sind klare Konditionen, nachvollziehbare Abrechnung und bei Postsendungen ein Blick auf die Absicherung, da Versicherungen häufig nur bis zu bestimmten Warenwerten greifen. Insgesamt lässt sich festhalten: Wer Zahngold abgeben möchte, erzielt meist dann ein gutes Ergebnis, wenn die Legierung professionell bestimmt wird und der Ablauf von Bewertung bis Auszahlung verständlich dokumentiert ist.











