Nach Recherchen von rbb24 soll der Immobilienkonzern Heimstaden in zahlreichen Fällen Mieten über der gesetzlichen Grenze verlangt und dies fälschlicherweise mit einer Sonderregelung der Mietpreisbremse begründet haben. Grundlage sind Auswertungen des Verbraucherportals Conny.de, die der Redaktion vorliegen.
In der Mehrheit der überprüften Fälle stimmte Heimstaden einer Mietsenkung zu – sowohl im Rahmen von Gerichtsverfahren als auch außergerichtlich. Das Portal Conny.de, das Mieterinnen und Mieter bei rechtlichen Auseinandersetzungen rund um die Mietpreisbremse unterstützt, ist auf entsprechende Fälle spezialisiert.
Im Zentrum der Konflikte stand die Frage, ob die betroffenen Wohnungen vor der Neuvermietung als „umfassend modernisiert“ gelten können. Nur in solchen Fällen dürfen Vermieter den Mietpreis frei festlegen, ähnlich wie bei Neubauten. Nach Angaben von Conny.de-Geschäftsführer Daniel Halmer ging es bei den meisten Auseinandersetzungen genau um diese Ausnahme. Heimstaden habe sich häufig auf umfassende Modernisierungen berufen, die die Mietpreisbremse außer Kraft setzen sollten – diese Argumentation sei jedoch fast nie erfolgreich gewesen. Die gesetzlichen Vorgaben zur Höhe der Investitionen und zur erreichten Wohnqualität seien klar definiert. In der großen Mehrzahl der Fälle konnte Conny.de Mietminderungen zwischen 300 und 400 Euro pro Monat durchsetzen.
Wie rbb24 weiter berichtet, lagen der Konzernführung bereits vor mehreren Jahren Hinweise von Fachanwälten vor, dass die Voraussetzungen für eine „Neuvermietung nach umfassender Modernisierung“ oft nicht erfüllt waren. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher von Heimstaden Deutschland, das Unternehmen halte sich an alle geltenden Gesetze und respektiere die Bestimmungen der Mietpreisbremse. Zudem müsse bei der Beurteilung nicht nur die Höhe der Investitionen berücksichtigt werden, sondern auch die Qualität und der Zustand der modernisierten Wohnungen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg/Veröffentlicht am 04.11.2025










