Die bayerische Wirtschaft verzeichnete im August 2025 einen deutlichen Rückgang im Außenhandel. Mit Warenexporten im Wert von 14,6 Milliarden Euro lag das Niveau neun Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Auch die Importe gaben im gleichen Zeitraum nach und sanken um sechs Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. stuft die vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Daten als besorgniserregend ein. Die Organisation weist darauf hin, dass sowohl Aus- als auch Einfuhren im August klar eingebrochen seien und sich die wirtschaftliche Lage weiterhin schwierig gestalte. Zudem liege das Gesamtvolumen von Exporten und Importen in den ersten acht Monaten des Jahres unter dem Vorjahresniveau. Die vbw betont, dass der Bund dringend das Reformtempo erhöhen müsse, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts zu stärken. Unternehmen litten zunehmend unter hohen Arbeits-, Lohn- und Energiekosten sowie unter umfangreicher Bürokratie. Zusätzlich verschärfe die angespannte außenwirtschaftliche Situation im Verhältnis zu den USA und China den Druck auf die Betriebe. Die derzeitige Bundesregierung müsse daher schnell handeln.
Ein Blick auf zentrale Exportmärkte mache deutlich, wie anspruchsvoll die Lage sei. Die USA blieben zwar mit einem Exportvolumen von 1,4 Milliarden Euro der wichtigste Absatzmarkt Bayerns, allerdings gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 23 Prozent zurück. Der EU-US-Zollkompromiss habe den Unternehmen zwar eine stabilere Planungsgrundlage verschafft, dennoch hätten sie weiterhin mit wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen. Auch in nahezu allen anderen großen Zielmärkten mit einem Exportvolumen von über einer halben Milliarde Euro seien Rückgänge zu verzeichnen. Einzige Ausnahme bilde Tschechien. In die Volksrepublik China, den bedeutendsten Handelspartner Bayerns, seien die Ausfuhren um mehr als sechs Prozent geschrumpft. Wettbewerbshemmnisse vor Ort und ein intensiver Konkurrenzdruck durch chinesische Unternehmen stellten dabei große Herausforderungen dar.
Auch bei den wichtigsten Exportgütergruppen zeige sich die wirtschaftliche Belastung deutlich. Lediglich elektrotechnische sowie Mess-, Steuerungs- und regeltechnische Produkte hätten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus verzeichnet. Viele andere bedeutende Warengruppen seien dagegen rückläufig gewesen. Besonders stark betroffen seien Pkw und Wohnmobile, deren Ausfuhrvolumen um 44,2 Prozent gesunken sei. Aus Sicht der vbw sind daher zeitnahe wirtschaftspolitische Maßnahmen unerlässlich. Es brauche eine umfassende Entlastung der Unternehmen, einen deutlichen Abbau bürokratischer Hürden und Reformen der sozialen Sicherungssysteme, um den Wirtschaftsstandort Deutschland national wie international wieder zu stärken.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V./Veröffentlicht am 21.10.2025










